Netzanbindung von Offshore-Windparks – Aktueller Stand

Company / Unternehmen: Stiftung Offshore-Windenergie
Speaker / Referent: Jörg Kuhbier
Position: Vorstand

Abstract:
Das im Dezember 2012 verabschiedete Dritte Gesetz zur Neuregelung energiewirtschaft- licher Vorschriften, EnWG-E, brachte zwei von den betroffenen Übertragungsnetzbetreibern und der Offshore-Windbranche dringend erwartete Neuerungen: Erstens die Klärung der Haftungsfrage für verspätete oder unterbrochene Netzanbindungen von Offshore-Windparks und zweitens den Systemwechsel in der Planung und Realisierung von Offshore-Netzan- bindungen. Während diese gesetzlichen Maßnahmen von der Branche als wichtiger Schritt begrüßt wurden, bleibt ihre tatsächliche Umsetzung abzuwarten, um ihren für die weitere Entwicklung der Offshore-Windenergie in Deutschland absolut kritischen Erfolg abschätzen zu können.

So muss beobachtet werden, ob die Übertragungsnetzbetreiber auf Grundlage der nun klar definierten Haftung Investoren für neue Netzanbindungen finden und die Realisierung dieser Anbindungen ausschreiben und vergeben. Weiterhin wird die Entwicklung des ersten Off- shore-Netzentwicklungsplans durch die Übertragungsnetzbetreiber und die Bundesnetz- agentur mit Spannung erwartet, ebenso wie die Ausgestaltung der im Gesetz genannten Kriterien für die Verteilung von Übertragungskapazitäten.

Eine besonders öffentlichkeitswirksame Frage der Auswirkungen des EnWG-E betrifft das tatsächliche Eintreten von Haftungsfällen. Die bestmögliche Nutzung der bestehenden Über- tragungskapazitäten und die hierzu notwendige Koordination der beteiligten Übertragungs- netzbetreiber und Offshore-Windpark-Entwickler sollte die betriebs- wie volkswirtschaftlich gebotene Schadensminimierung herbeiführen.

Der Vortrag beleuchtet die bis zu diesem Zeitpunkt erfolgten ersten Schritte der Umsetzung und erörtert auf dieser Grundlage zu erwartende weitere Entwicklungen sowie gegebenen- falls denkbare Ansätze für Verbesserungen in der Implementierung.